Prof. Meier spricht bei Event der EU-Kommission & Harvard-initiiertem Workshop in Lugano

Collage aus EU Flage (links) und Blick auf Lugano (rechts).
Bild: Eigene Collage; Copyright rechte Seite: SamuelFerrara, CC BY-SA 4.0, Quelle wikimedia/File:Lago_di_Lugano_at_Sunset_(cropped_2).jpg

Am 27. Juni nahm Prof. Adrian Meier als geladener Experte an einer Panel-Diskussion im Rahmen eines Stakeholder Events des Joint Research Center der Europäischen Kommission virtuell in Brüssel teil. Unter dem Motto „Shaping the Future of Digital Services“ brachte das Event europaweite Expert:innen aus Politik, Digitalindustrie, Zivilgesellschaft und Forschung zusammen, um über die weitere Umsetzung des Digital Services Act (DSA) zu beraten.

Der DSA ist eine im November 2022 in Kraft getretene EU-Regulierung, die zusammen mit dem Digital Markets Act (DMA) entscheidende Vorgaben für die Digitalindustrie macht, insbesondere für sogenannte „Very Large Online Platforms (VLOPs)“, wie Facebook, Instagram, Twitter oder TikTok. DSA und DMA lösen damit die seit dem Jahr 2000 geltende E-Commerce Richtlinie ab und ergänzen die bereits seit einigen Jahren gültige Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie den derzeit verhandelten AI Act.

Der DSA wird derzeit implementiert und tritt mit voller Wirkung zum März 2024 in Kraft (Timeline siehe hier). Unter anderem verpflichtet er die VLOPs zu einem wirksamen Schutz Minderjähriger (Art. 28), zu jährlichen Risk Assessments bspw. bezüglich der Wirkungen auf psychische Gesundheit (Art. 34), zum Treffen von Maßnahmen, um Risiken zu minimieren (Art. 35) sowie zur Einrichtung von Möglichkeiten des Datenzugangs für unabhängige Forschung, die die Risiken der Plattformen erforscht (Art. 40).

Als Experte für die Wirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit und Wohlbefinden sprach Prof. Meier im Panel Mental wellbeing and the use of online platforms – friend and foe? Implications for the DSA. Dabei gab er eine Einschätzung zum derzeitigen Stand der Forschung und zu den Erwartungen der unabhängigen universitären Forschung an die zukünftige Regulierung durch den DSA (bspw. Datenzugänge und Risk Assessment der Plattformen).

Zeitgleich fand vom 26.-28. Juni an der Università della Svizzera italiana (USI) in Lugano ein von USI und Harvard University initiierter Workshop zu Social Media and Well-Being: A multi-disciplinary dialogue statt. Der Workshop brachte führende Forscher:innen aus EU, UK und USA zusammen, um aktuelle Herausforderungen des Felds zu diskutieren und Implikationen für die Politik-Beratung (u.a. im Rahmen des DSA) abzuleiten.

Die Juniorprofessur bedankt sich für die Einladungen aus Brüssel und Lugano und blickt gespannt auf die Fortschritte in der Plattform-Regulierung auf europäischer Ebene!